Werkstoffuntersuchung

Die DNA von Pulverwerkstoffen

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Die DNA von Pulverwerkstoffen

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Powder characterisation for AM-Products

Makroskopische Untersuchung

Die Sichtprüfung erlaubt eine schnelle und äußerst effiziente Erkennung grober Anomalien im Pulverwerkstoff. Die folgenden Eigenschaften werden mit spezifizierten Kriterien abgeglichen, um eine effiziente Bewertung zu ermöglichen:

  • Beläge
  • Feuchte
  • Grobkörnigkeit
  • Kontamination

Chemische Analyse

Die chemische Zusammensetzung eines Pulverwerkstoffs bildet einen wesentlichen Aspekt der Pulvercharakterisierung. Der Gehalt an spezifizierten Elementen, Verunreinigungen, Kontamination und der Gehalt an hochreaktiven leichten Elementen spielt für die Prozessierbarkeit des Pulvers eine entscheidende Rolle. Die Ergebnisse der Untersuchung werden zur Qualitätssicherung über einen Soll- / Ist-Vergleich bewertet. Dies ist ein effizienter Ansatz, um Zeit und Kosten einzusparen, da zu einem frühen Zeitpunkt der Untersuchungen eine Entscheidung über die Verwendbarkeit von Pulvern getroffen wird. Auch für gemischte und aufbereitete Pulvermaterialien ist die chemische Analyse von zentraler Bedeutung, um deren Prozessfähigkeit analog zu den verschiedenen Anforderungen an eine resultierende Bauteilqualität festzustellen.

  • Bestimmung der chemischen Zusammensetzung spezifizierter Elemente
  • Wassergehalt
  • Gehalt an reaktiven Elementen wie H, N, O, C, S
  • Grobe Verunreinigungen

Computertomografie

In einer Kapselprobe befinden sich mehr als 10e5 Partikel, die ohne Agglomerate und Konglomerate, vereinzelt dargestellt vorliegen. Die Probenerstellung hat eine hohe Reproduzierbarkeit und erfolgt frei von Artefakten in einer gleichbleibenden Geometrie. Ein hochauflösender Scan mit einer Voxelgröße von bis zu 500 nm ermöglicht die dreidimensionale Betrachtung von elementaren Partikelmerkmalen. Analog zu den REM-Analyseergebnissen erfolgt eine statistisch abgesicherte Auswertung der Partikeleigenschaften mit höchstmöglicher Informationstiefe.

Die Bewertung umfasst einen Soll- / Ist-Vergleich der nachfolgend aufgeführten elementaren Kenngrößen analog zu spezifizierten Vorgaben.

  • Partikelgröße und -größenverteilung
  • Morphologie, Verteilung der morphologischen Merkmale
  • Fläche
  • Partikelvolumen
  • Hohlräume
  • Höherdichte Partikel (HDP)

Optional: Kontaminationsanalyse

Verunreinigungen von Elementen, die unterhalb der Nachweisgrenze chemischer Analysen liegen oder die in der Materialspezifikation des Pulverwerkstoffs enthalten sind, können im sub-ppm Bereich qualitativ und quantitativ bestimmt werden.

Kontamination in Form von organischen Bestandteilen (z. B. Pinselhaare, Papier, Anteile von Handschuhen) oder anderen niederdichten Elementen werden gravimetrisch ermittelt. Höherdichte Verunreinigungen werden computertomografisch untersucht. Die Verunreinigung wird im Anschluss an die Detektion aus dem Pulver extrahiert und licht- oder rasterelektronenmikroskopisch untersucht, um die jeweilige elementare Zusammensetzung und die Morphologie zu bestimmen. Die Bewertung erfolgt analog zu kundenspezifischen oder allgemeinen Spezifikationen.

Rasterelektronenmikroskopie

Die Rasterelektronenmikroskopie ermöglicht eine qualitative Untersuchung an wenigen (etwa 500) Pulverpartikeln einer Probe. Die Bewertung erfolgt anhand von Kundenvorgaben und /oder Referenzbildern. Informationen zu Oberflächen­strukturen, Subpartikeln und entarteten Partikeln sowie zur Größenverteilung sind wesentlich für die Einschätzung des Fließverhaltens eines Pulvers. Die qualitativen Ergebnisse werden zudem als Eingabe- und Scan-Daten, wie zum Beispiel zur Festlegung der Scanauflösung bei der Computertomografie herangezogen. Die folgenden Merkmale werden qualitativ ermittelt:

  • Morphologie
  • Topografie
  • Kontamination
  • Größenverteilung

Rasterelektronenmikroskop Zeiss Merlin Gemini

Mit dem hochauflösenden Feldemissions-Rasterelektronen­mikroskop und einer energie-dispersiven Mikrobereichsanalyse (EDX) werden Untersuchungen zu Topografie und Morphologie durchgeführt. Ein Feldemitter ermöglicht Vergrößerungen bis zu 500.000 : 1, was einer Auflösung von 0,6 Nanometern auf einer entsprechenden Probenober­fläche entspricht. Zudem können sehr niedrige Beschleunigungs­spannungen gewählt werden, die eine Untersuchung nichtleitender Werkstoffe, wie z. B. biologische Proben, Kunststoffe oder Keramiken ermöglichen. Mit insgesamt vier Detektoren werden Untersuchungen und Analysen bei Beschleunigungs­spannungen von 0,1 kV bis 30 kV im Sekundärelektronen- und Rückstreu­elektronenkontrast durchgeführt.

Die Untersuchungen werden branchen- und werkstoff­übergreifend für Halbzeuge, Proben, Bauteile und Komponenten, metallischer und organischer Werkstoffe angeboten.

Anwendungsspektrum

  • Fraktografie
  • Partikelanalysen
  • Topografieuntersuchungen
  • Qualitative und semi-quantitative Werkstoffbestimmung (EDX)
  • Untersuchungen an Schliffproben
  • Astbestuntersuchungen
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