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V-Modell® XT – der neue Standard für IT-Vorhaben der öffentlichen Hand steht kurz vor der Veröffentlichung

Das neue „V-Modell XT“ – das Vorgehensmodell für die Entwicklung von IT-Systemen der öffentlichen Hand – löst das V-Modell 97 ab und soll im Herbst 2004 veröffentlicht werden. Wie bei den Vorgängern ist die IABG an der Entwicklung wesentlich beteiligt.

Das V-Modell stellt den Entwicklungsstandard für IT-Systeme der öffentlichen Hand in Deutschland dar. Es ist für viele Unternehmen und Behörden der Leitfaden für die Organisation und die Durchführung von IT-Vorhaben.

Viele IT-Projekte werden immer noch vor ihrer Fertigstellung abgebrochen oder leiden an signifikanten Termin- und Kostenüberschreitungen sowie reduzierter Funktionalität. Hier setzt das V-Modell an und verbessert die Produkt- und Prozessqualität, in dem es konkrete und leicht umsetzbare Handlungsanweisungen für die Durchführung der Aktivitäten und vorgefertigte Dokumentbeschreibungen für die Entwicklungs- und Projektdokumentation gibt.

Der derzeitige Standard, das <link http: www.v-modell.iabg.de external-link-new-window externen link in neuem>V-Modell 97, der maßgeblich von der IABG entwickelt wurde, war seit 1997 nicht mehr an die Neuerungen der Informationstechnologie angepasst worden. Deshalb wurde vom BMVg / IT-AmtBw und BMI-KBSt das Projekt „Weiterentwicklung des Entwicklungsstandards für IT-Systeme des Bundes auf Basis des V-Modell-97“ (WEIT) bei der Technischen Universität München (TUM) und den Partnern IABG, EADS, Siemens AG, 4Soft GmbH und TU Kaiserslautern in Auftrag gegeben.

In das neue V-Modell XT (eXtreme Tailoring) sind neben neuer Methodik und Technologie auch umfangreiche Erfahrungen und Verbesserungsvorschläge, die bei der Anwendung des V-Modells 97 gesammelt wurden, eingeflossen. Neben der inhaltlichen Aktualisierung sind dabei insbesondere die folgenden Verbesserungen und Neuerungen enthalten:

  • Vereinfachte projektspezifische Anpassung – Tailoring
  • Überprüfbare Projektfortschrittsstufen für eine Risiko minimierende Projektsteuerung
  • Ausschreibungserstellung, Vergabe und Projektdurchführung durch den Auftraggeber
  • Verbesserung der Auftraggeber-Auftragnehmer Schnittstelle
  • Systementwicklung unter Berücksichtigung des gesamten Systemlebenszyklus
  • Abdeckung von Hardwareentwicklung, Logistik, Systemsicherheit und Migration
  • Einführung und Pflege eines organisationsspezifischen Vorgehensmodells
  • Integration von aktuellen (Quasi-) Standards, Normen und Vorschriften
  • Sichtenbasierte Darstellung und anwenderspezifischer Zugang zum V-Modell
  • Erweiterter Geltungsbereich gegenüber dem V-Modell-97

Mit dem V-Modell XT hat sich auch die zugrunde liegende Philosophie weiter entwickelt. Das neue V-Modell unterscheidet grundsätzlich in Auftraggeber- und Auftragnehmer-Projekte. Die Produkte stehen im Mittelpunkt und nicht wie bisher die Aktivitäten. So beschreibt das V-Modell XT eine ziel- und ergebnisorientierte Vorgehensweise. Diese Grundphilosophie ist an vielen Stellen sichtbar:

  • Entscheidungspunkte der Projektdurchführungsstrategien geben den übergeordneten Projektsteuerungsrahmen durch die logische Reihenfolge der Produktfertigstellung vor.
  • Detaillierte Projektplanung und -steuerung wird auf Basis der Bearbeitung und Fertigstellung von Produkten durchgeführt.
  • Jedem Produkt ist eindeutig eine verantwortliche Rolle zugeordnet.
  • Die Produktqualität ist durch Anforderungen an das Produkt und explizite Beschreibung der Abhängigkeiten zu anderen Produkten überprüfbar.

Die IABG brachte in das Projekt WEIT das gesamte Know-how aus der Entwicklung aller V-Modell-Vorgängerversionen mit ein. Darüber hinaus bearbeitete sie die Themen Projektmanagement, Anforderungserfassung, Qualitätssicherung, Benutzbarkeit und Ergonomie, Änderungsmanagement, Systemsicherheit, sowie die Abbildung auf die Standards ISO 15288 und CPM.

Als maßgeblicher Autor des alten und neuen V-Modells reichen die Dienstleistungen der IABG von der Anpassung des Modells an firmenspezifische Erfordernisse, in Form von so genannten Hausstandards, über Beratung und Coaching bei der Entwicklung von V-Modell-konformen Richtlinien, bis hin zur Durchführung und Management von I&K-Projekten und -Systemen gemäß V-Modell. Darüber hinaus bietet die IABG als konzernunabhängiger und produktneutraler Dienstleister ihren Kunden Unterstützung für den gesamten Lebenszyklus ihrer IT-Projekte:

  • von der Planung, die sich strikt an den Anforderungen der Nutzer orientiert und von Anfang an die Wirtschaftlichkeit des IT-Systems berücksichtigt
  • über die Realisierung, bei der marktgängige Technologien verwendet und Sicherheitsmaßnahmen integriert werden
  • bis zum Betrieb, der nutzerfreundlich und kosteneffizient gestaltet wird.

Mit dem gerade erfolgten Abschluss der Projektphase II (Umsetzung) ist die Erstellung des V-Modell XT nun abgeschlossen. In der jetzt anstehenden Phase III (Einführung und Verbreitung) des Projekts wird im wesentlichen ein Verbreitungs- und Weiterentwicklungskonzept erstellt, eine Werkzeugunterstützung und eine internetbasierte Kommunikations- und Austauschplattform aufgebaut, sowie ein Schulungskonzept entwickelt.
Die Veröffentlichung des neuen Modells ist für November dieses Jahres geplant. Der Erlass des V-Modell XT durch das BMI soll bis spätestens Februar 2005 erfolgen.

V-Modell® ist eine geschützte Marke der Bundesrepublik Deutschland.