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IABG gewinnt Auftrag über Entwicklung und Lieferung eines Hochflexiblen Manipulatorsystems (HMS) für nuklearen Notfallschutz

Die Kerntechnische Hilfsdienst GmbH (KHG), eine hauptsächlich von den Betreibern der deutschen Kernkraftwerke getragene Einrichtung des nuklearen Notfallschutzes, hat die IABG mit der Entwicklung und Lieferung eines Hochflexiblen Manipulatorsystems für den Einsatz bei Störfällen in kerntechnischen Anlagen beauftragt. Das HMS besteht aus einem fernbedienbaren Manipulatorträgersystem auf Basis eines kommerziell verfügbaren Kleinbaggers, baggergeführten Werkzeugen, einer Manipulatoreinheit und einem mobilen Leitstand. Eine besondere technische Herausforderung besteht in der strahlenresistenten Auslegung und Integration sämtlicher Funktionseinheiten.

Das Manipulatorsystem lässt sich in havarierten Anlagen, in denen das Dosisleistungsniveau für den Menschen lebensbedrohlich ist, für vielfältige Handhabungsaufgaben einsetzen. Beispielsweise kann es Zugänge schaffen sowie Türen, Klappen oder Ventile öffnen oder schließen. Ferner lassen sich Kamerabilder und Informationen über die radiologischen Bedingungen in Echtzeit an den Leitstand übermitteln.

Die IABG führt als Generalunternehmer Planung, Beschaffung, Steuerungsdesign und -programmierung, Integration sowie Qualifizierung des Gesamtsystems HMS durch.

Während der Akquisitionsphase erhielt das Thema "Manipulatorsysteme für den nuklearen Katastrophenschutz" durch die Vorgänge im Kernkraftwerk Fukushima in Japan höchste Aktualität.

Die politischen Entscheidungen im Zuge der Energiewende verleihen diesem Auftrag für die IABG besondere Bedeutung. Da Fernhantierungssysteme beim Rückbau kerntechnischer Anlagen eine wichtige Rolle spielen, eröffnen sich der IABG vielfältige Akquisitionsansätze sowohl bei der Störfallvorsorge als auch bei anstehenden Rückbauprojekten.